Corona – na und?

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Gerade haben wir Jubiläum gefeiert: Die Covid-Beschränkungen gehen in ihr zweites Jahr – doch Geburtstagstorten wurden keine gebacken, auch nicht bei jenen Organisationen, die bislang gestärkt oder heil durch die Krise gekommen sind.

Scherz beiseite: Es gibt wohl kaum eine Organisation oder ein Unternehmen, wo die Pandemie zu keinen Veränderungen geführt hat. Innerhalb der eigenen Organisation durch neue Kommunikationsformen, in der Kommunikation mit Kunden und Netzwerken oder in der Erstellung von Dienstleistungen oder Produkten. Einige Wenige profitieren durch die Situation, die Mehrheit kommt – vielfach nur mittels kräftiger Staatshilfen – so durch, andere sind akut in der Existenz gefährdet. Praktisch alle Organisationen oder Unternehmen haben in irgendeiner Weise spontan auf die neue Situation reagiert. Das war und ist erforderlich und hat in unterschiedlichem Ausmaß zu den gewünschten Ergebnissen geführt.

Die Gastronomie zum Beispiel hat vielfach reagiert, in dem sie im großen Stil Verpackungsmaterial gekauft, eine Webseite programmiert und ansonsten ziemlich genau das Gleiche getan hat wie bisher – Gekochtes wurde im Geschäft an Kundinnen und Kunden oder eben einen Lieferservice abgegeben. Lauwarm konnte es sodann verzehrt werden und lauwarm blieb der Eindruck häufig auch beim Konsumenten. Aber welche zukunftsweisenden anderen Lösungen für das evidente Bedürfnis der Kundinnen sind möglich? Welche Kooperationen könnten genutzt werden? Welche Chancen ergeben sich aus den neuen Möglichkeiten, die sich die Kunden gezwungenermaßen erschlossen haben?

Die Fragen, die wir uns stellen sollten, lauten:

Wird die Welt, in der wir uns als Organisation bzw. Unternehmen bewegen, nach der „Bewältigung“ der Pandemie die gleiche sein wie vorher? Was bedeutet „Bewältigung“ – was wird uns an verändertem Mindset, individuellem Verhalten und Vorschriften erhalten bleiben? Müssen wir davon ausgehen, dass diese Pandemie zu einem Bruch, zu einer disruptiven Veränderung führt, mit damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Dienstleistungen, Produkte und Geschäftsmodelle? Wie wirkt sich dies alles in Zusammenwirken mit der allgegenwärtigen Digitalisierung und „Agilisierung“ in Organisationen aus?

Der Fokus sollte nach der Zeit der Bewältigung und Reaktion wieder auf ein aktives Planen und Gestalten gelenkt werden. Also die nächsten 2-5 Jahre pro-aktiv in den Blick nehmen! Bloß wie soll das funktionieren bei den vielfältigen andauernden Ungewissheiten? Unsere Antwort lautet: Es muss eine explizite und bewusste, am besten auch transparente und beteiligende Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, Zielsetzungen und Strategien beginnen. In vielen Organisationen ist die Strategie (als Weg zur entwickelten Vision bzw. zu den Zielen) nur implizit in den Köpfen der Leitung vorhanden und kommt dort im konkreten Tun zum Ausdruck. Die Potentiale von Mitarbeiterinnen, Kunden und Partnern werden dabei wenig oder nicht genutzt. Darüber hinaus ist das reine Selbstentwickeln für die obersten Führungskräfte meist extrem belastend.

In diesen volatilen Zeiten empfiehlt es sich der Effectuation-Logik zu folgen und als Ausgangspunkt für die strategischen Überlegungen sich an den vorhandenen Mitteln/Ressourcen zu orientieren.

Folgende Leitfragen für die Strategieentwicklung können gestellt werden:

  • Wer bin ich? Was weiß ich? Was kann ich?
  • Welche Handlungsalternativen haben wir? Was alles können wir tun?
  • Wen kenne ich? Wie schauen unsere Netzwerke aus? Welche Kooperationen/Interaktionen sind in Reichweite?

In der Folge geht es um den Start von Gesprächen mit Mitarbeiter*innen, Partnern und Kunden. Wir gewinnen neue Gesichtspunkte, neue Möglichkeiten und Alternativen. Es kommt zur Co-Kreation von neuen Dienstleistungen, Produkten und Prozessen. Es entwickeln sich quasi „im Gehen“ neue Mittel und neue Ziele aus den vorhandenen Ressourcen und Rahmenbedingungen, die sich gleichzeitig verändern und ausweiten.

Für die Gastronomie könnten die Fragen lauten:

Wie können Qualität und Frische bewahrt bleiben (manche haben Teilantworten geliefert!)? Wie kann unser Beitrag zur Präsentation der Gerichte sein? Wie können wir einen kreativen Beitrag unserer Kunden zur vertieften Kundenbindung nutzen? Was kann unser Beitrag zu Schaffung einer angenehmen Atmosphäre bei Tisch sein? Wie können wir noch intensiver in Kontakt bleiben und uns von vielen anderen Anbietern abheben? Wie können wir unsere Kunden mit ihren Fähigkeiten erweitern?

Aus diesen Gründen denken wir, dass viele Organisationen bzw. Unternehmen gute Gründe zur (Weiter-) Entwicklung ihrer Strategien haben werden.


Angebote zur Strategieentwicklung und in Zeiten der Veränderung:

» Strategie und Planung für Führungskräfte
» Organisationsentwicklung und Change



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