Führung im Change
Wir verstehen es als eine zentrale Aufgabe von Führung in Organisationen, die Herausforderungen der Zukunft zu erkennen, diese Zukunft mit zu gestalten und die Organisation durch Phasen der Veränderung dorthin zu führen.
In der heutigen, von hoher Geschwindigkeit und Unsicherheit geprägten Welt ist der Wandel (engl. „Change“) in den Organisationen allgegenwärtig. In diesem Sinne gilt, so abgedroschen es klingen mag, die Realität: „Das einzig Beständige ist der Wandel“. Er kann so ziemlich jeden Bereich betreffen – von der Produktion und den Produkten, über die Prozesse entlang der Wertschöpfungskette, die Systeme und Regularien des Betriebes, die personalen Kompetenzen bis hin zu Fragen der Zusammenarbeit.
Das alte Motto vom „Auftauen – Ändern – Einfrieren“ mag in einer stabilen und halbwegs übersichtlichen Welt eine angemessene Vorgangsweise sein. In Zeiten einander jagender, überlappender und fortlaufender Change-Prozesse, die oftmals chaotisch und vielfach unorganisierbar sind, stößt dieser Zugang an seine Grenzen.
Den Wandel gestalten
Personen mit Führungsverantwortung sind heute gefordert, in der Organisation Räume und Bedingungen zu schaffen, die den Wandel ermöglichen bzw. erleichtern. Wo eine Verbesserung oder Perfektionierung der gegenwärtigen Abläufe nicht ausreicht, müssen neue Lösungen gefunden werden, um unnötige Reibungsverluste zu vermeiden, einen strategischen Vorsprung zu sichern und langfristig den Fortbestand der Organisation zu gewährleisten.
Dazu bedarf es einer kreativen Führung, die nicht nur ein feines Sensorium für Zukunftspotentiale aufweist und es versteht, die kollektive Intelligenz von Teams zu aktivieren, sondern auch bereit ist, „disruptive Innovationen“ (bahnbrechende Neuerungen oder veränderte Spielregeln auf dem Markt) zu fördern, „Rapid Prototyping“ (eine schnelle, nicht unbedingt perfekte Entwicklung von Prototypen) zuzulassen und neue Methoden einzusetzen, die die Beteiligung Vieler ermöglichen und Innovationskraft fördern. Dabei sind neben der Qualität der Ergebnisse und Lösungen natürlich auch die Akzeptanz für Prozesse und Inhalte bei allen Beteiligten sowie die Integration in die Kultur und Struktur des Betriebes im Auge zu behalten.
“Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn alles anders wird; aber soviel kann ich doch sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.”
Georg Christoph Lichtenberg